Mittwoch, 28. Dezember 2011

Pohlstraße

Zum Hallenbad, um die Fotos zu machen, die mir gestern gefehlt haben. Die Hauptstraße und dann weiter die Potsdamer hoch, um vor meiner Traurigkeit davon zu laufen. Pohlstraße. Bei Gilla Lörcher die Tür ein Spalt offen. Ein Handwerker hat zu tun an dem neugemachten Boden und bittet mich herein, als er sieht, dass ich durch den Türspalt ein Bild fotografieren will. Ich falle in meine Clown-Rolle: Ich vertrete zur Zeit die Ansicht, dass Bilderrahmen spießig sind, sage ich. Und da muss ich dieses Bild einfach fotografieren. – Er kann dazu nichts sagen, antwortet er. Denn er habe keinen Bezug dazu.  – Dazu, sagt er, sagt nicht mal Kunst, keinen Bezug zur Kunst, gibt mir dann aber von sich aus eine Liste der aktuell in der Galerie ausgestellten Bilder mit.

Barbara Sturm. Still life I Loud drawing to annoy the neighbours
Bleistift und Radiergummi   120 x 85 cm   2010

Als ich auf die andere Straßenseite gehe, fällt mir ein, dass ich den Handwerker mit seinen grell blondierten Haaren und in seinem leuchtend blauen Overall hätte fotografieren sollen. Ich bin mittlerweile so was von eingeschüchtert, dass ich da gar nicht darauf gekommen bin. Zurück gehen? Das rede ich mir aus, indem ich annehme, dass der Handwerker bestimmt ein Schwarzarbeiter ist und es deshalb unmöglich ist, ihn zu fotografieren: in flagranti! Dass ich darauf komme, hat natürlich mit dem Knecht-Text zu tun, den ich mittags entworfen habe. Einzelheit, die ich nicht unterbringen konnte: Einer der Stammgäste, die vor 24 Uhr kommen, hasst Bob Dylan und Bayern München. Arbeitet beim Finanzamt, macht Betriebsprüfungen, ist Beamter und wahrscheinlich ein ganz scharfer Hund. Hockt da zwei-, dreimal die Woche und wird bedient von dem Mann, der seit 26 oder 29 Jahren schwarz arbeitet. Der Mann vom Finanzamt weiß das wahrscheinlich, und wenn nicht, kann er es sich denken, weil so ein Laden gar nicht anders zu führen ist als halbillegal.

Ein Stück weiter auf der anderen Straßenseite befindet sich die Galerie von Tanja Wagner. Die hat auch Galerieferien und ich fotografiere die Textkunst (text-based art) im Schaufenster. 

Natalie Czech Il pleut ... Foil letters, marker
200 x 110 cm 2011

Als ein alter Mann von links ins Bild kommt, trete ich einen Schritt zurück, um ihm Platz zu machen. Der Mann ist so schwach, dass es ihm nicht gelingt, sich mit einem freundlichen Gesicht dafür zu bedanken. Keine Ironie. Der Mann hat einen kalkweißen Teint, als würde er den größten Teil des Tages im Bett verbringen und nur aufstehen, um sich eine Tütensuppe zu machen und einmal am Tag um den Block zu gehen. Wenn er das nicht mehr kann, ist er so gut wie tot. Noch geht es, wenn er alle paar Meter innehält, um sich zu erholen. Ein junger Mann kommt vorbei gejoggt. Das ist jetzt überinszeniert, wird aber trotzdem genommen von mir. Als ich die Beine des alten Mannes fotografieren will, macht er gerade eine Pause. Ich will ein Bild, wie er einen Fuß vor den anderen setzt. Ich warte, bis er sich wieder bewegt. Dabei kriege ich eine Vorstellung davon, wie lang die Pausen sind, die er machen muss.




Wenn mich meine Ansicht zu den Bilderrahmen langweilt, und im Grunde tut sie das jetzt schon, könnte ich das zu meiner nächsten Extrem-Ansicht machen: Wenn ein Bild einen Titel braucht, stimmt schon mal was nicht.

Samstag, 24. Dezember 2011

Engagiert

Als gäbe es eine Kunst, die nicht gesellschaftlich relevant und mithin nicht politisch wäre in dem weiten Sinn, dass jeder Akt von Anpassung und Arschkriecherei, jede mutige Tat und jede freimütige Geste gesellschaftlich relevant und mithin politisch ist. Und könnte es dann nicht auch sein, dass eine Kunst, die gesellschaftliche und mithin politische Relevanz zu ihrem Thema macht, die angepassteste Kunst überhaupt und eine besonders trostlose Art des Arschkriechens ist?  

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Verschrieben

Wie ich in den kleinen Verhältnissen festsitze, in denen ich lebe. Was unabänderlich scheint. Aber was hindert mich daran, den Kopf aus ihnen heraus zu stecken? – Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag – vier Tage habe ich gebraucht, bis ich am fünften auf die Idee gekommen bin, einen für meine Fragen zuständigen Menschen anzurufen. – Ich bin auch verblödet in den kleinen Verhältnissen, denen ich mich verschrieben habe, seit ich blogge. Aufhören damit? Aufhören damit, nichts anderes mehr zu sehen.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Meere und Flüsse

Wie oft hat er das schon gesagt um 6.30 Uhr? Zehn-, zwanzigmal? – Der freundliche Kassierer wartet nicht, bis ich mich gemeldet habe, meldet sich auch selbst nicht mit Namen, sondern sagt sofort, nachdem er das Telefon abgenommen hat: Das Hallenbad bleibt heute wegen einer Betriebsstörung geschlossen. Morgen ist es wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet. – Ich sage so was wie: Ach ja. Worauf er sagt: Wir hatten gestern nämlich eine Havarie. – Ich weiß, ich war ja da und deshalb rufe ich jetzt vorsichtshalber an, sage ich und nun erkennt der Kassierer mich an meiner Stimme und wir sprechen auf unsere vertraute Art. – WIR HATTEN NÄMLICH GESTERN EINE HAVARIE. Wahrscheinlich eine angemessene Wortwahl für einen Maschinenschaden in einem Hallenbad. Trotzdem ungewöhnlich. Der Kassierer ist schon was Besonderes. 

Das Reisebüro auf der Ecke Augsburger- / Nürnbergerstraße ist mir letzte Woche schon aufgefallen, heute habe ich es fotografiert. Wegen des assoziativen Zusammenhangs mit der Havarie-Wortwahl des Kassierers? Geständnis: Ich war so leer in diesem Moment und ohne Hoffnung, das jemals wieder ändern zu können, dass ich voller Sehnsucht zu dem Transparent des Reiseladens geschaut habe. Aber erstens: kein Geld. Und in dem Fall zum Glück. Denn zweitens: siehe Bildunterschrift.  

13:51   Keine Lösung!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Dreiunddreißigjähriger

Aus dem verworfenen Textentwurf von heute:

(...) So wie ich mich auch nicht beschäftigen will mit der Geschichte, die ich mit dem Dreiunddreißigjährigen erlebt habe in den letzten Tagen. Eine Geschichte in sechs Mails. Drei von ihm, drei von mir. Gestern habe ich mich noch geärgert über ihn und Sätze geschrieben wie: Die Vokabel unlauter gehört Ihnen in den Rachen gestoßen. Über seine Mail von heute freue ich mich, weil er was ab kann und so ehrlich ist, vor allem zu sich selbst. In seinem Alter war ich noch nicht so ehrlich mir selbst gegenüber. Das hätte ich ihm schreiben sollen, aber es kam mir so gönnerhaft vor. Die Geschichte mit ihm hat damit angefangen, dass er erschrocken war darüber, dass er das, was er mir so freimütig erzählt hatte, plötzlich im Internet stehen sah. Google-Treffer auf Seite 10 der Treffer-Liste zu seinem Namen. Am Montag nahm ich mir vor, diesen Moment des Erschreckens einmal aufzufalten in all seinen Aspekten. Wie die Leute überrumpelt sind von meiner Art zu schreiben. Wie Leute dann dazu stehen, wie sie sich mir dargestellt haben, während andere entsetzt sind über das, was ich geschrieben habe, weil sie nicht so dastehen wollen, wie sie sich mir gezeigt haben. Sie sind entsetzt über sich selbst. Und ihr Entsetzen hüllen sie in eine Empörung über meinen Blogstil.  Beim Dreiunddreißigjährigen schien das zuerst auch so. Deshalb wollte ich an seinem Beispiel einmal veranschaulichen, was da vorgeht, auch um für mich herauszufinden, was ich anders machen kann. Sogar einen mir persönlich bekannten Medienanwalt wollte ich hinzuziehen. Zur Klärung. Denn einen Streit gab es nicht, nachdem ich die geforderten Streichungen vorgenommen hatte. Nur ein Hin und Her gab es um die Deutung des Vorfalls. Dabei wurde die Geschichte mit dem Dreiunddreißigjährigen so sehr zu seiner Geschichte, dass ich ihm am Ende nur wünschen konnte: Machen Sie es gut, und ich ihn mit seiner Geschichte nicht hineinziehen wollte in meine Geschichte. Deswegen hätte ich ein gutes Gefühl haben können, nachdem ich seine Mail heute Morgen beantwortet und die Geschichte mit ihm versöhnlich beendet hatte. Aber so war es nicht (...). 

Freitag, 9. Dezember 2011

Schwingungen

Wenn es nach mir geht, machen wir weiter an der Stelle, an der wir uns das letzte Mal gut verstanden haben, oder wir fangen noch mal von vorne an, wenn sie nicht darüber hinweg kommt, was ich über sie geschrieben habe in einem Wochen zurück liegenden Posting, ohne dass sie darin für andere erkennbar gewesen ist. Sie war enttäuscht davon, wie ich sie wahrgenommen habe und dass ich ihr meine Wahrnehmung nicht gesagt hatte, sondern darüber geschrieben habe in einem Text, mit dem ich viel Freude hatte, weil beim Schreiben eine Komödienleichtigkeit entstanden ist, welche die Originalszene so nicht hatte, und alleine schon deshalb habe ich ihr gesagt, sie soll sich das Geschriebene nicht so zu Herzen nehmen: die Person in dem Text sei nicht sie, es sei eine Spielfigur, welche die Komödie, die ich mit ihr in meinem Bewusstsein aufgeführt habe, aus ihrer realen Person gemacht hat. Ich weiß, dass diese pingelige Beschreibung öde ist, das muss aber sein, um bloß nicht gleich wieder so eine Mail von ihr zu kriegen, in der ihr Humor und ihre Lockerheit wie abgeschaltet sind und ich mir beim Durchlesen nur noch überlege, was muss ich tun, um nie wieder so eine Mail zu bekommen. Doch trotz meiner Unkonzentriertheit gelingt es ihren  Mails mich runterzuziehen und am schlimmsten war das bei ihrer letzten Mail, die mir an einem Abend ein so schlechtes Gefühl gemacht hat, dass es noch für den nächsten Morgen reichte. Was für eine Energie! Zugleich natürlich auch bei mir eine Empfänglichkeit für ihre schlechten Schwingungen, sonst könnte sie das nicht mit mir machen. Frage allerdings, wie lange. So groß kann keine Sympathie sein, dass sich ein Mensch dem freiwillig  aussetzt. Als ich sie gestern besucht habe und merkte, dass sie so weiter macht wie in ihrer letzten Mail, der schlimmsten von allen, bin ich deshalb aufgestanden und gegangen. Mit der Ankündigung, zu einer verabredeten gemeinsamen Unternehmung in den nächsten Tagen wieder zu kommen. Und das ist einer der Gründe, warum die schlechten Schwingungen von gestern bis jetzt anhalten: weil ich nun in den nächsten Tagen schon entscheiden muss, ob ich sage, nein, das gebe ich mir nicht noch einmal so ein nachtragendes Verhalten, oder ob ich mir einrede, dass sie vielleicht nur einen schlechten Tag gehabt hat, und beim nächsten Mal kriegen wir das schon wieder hin. Während ich ohne die Verabredung das schlimme Erlebnis von gestern schnell vergessen könnte und danach würde sich zeigen, ob ich noch einmal auf sie zugehen will oder ob ich demnächst einen Schlussbericht schreibe und vielleicht nicht einmal das. 

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Starr

Kategorie (tag) Gemeinde vor ein paar Tagen aus dem Index gestrichen und jetzt auch aus meinem Kopf als Plan. Schön, wenn so etwas entsteht mit der Zeit, langer Zeit, aber als Plan, den ich verfolge, als etwas, von dem ich meine, der Blog müsse das haben, ist es ein Kitsch. Das Gute an dem Blog ist, dass er so etwas nicht haben muss: er ist kein Geschehen, das inszeniert werden muss mit vielen bunten Einfällen. Der Blog ist, was ich jeden Tag mit ihm mache. Mehr Plan braucht es nicht, alles andere inszeniert sich von selbst. Immer wieder zu meiner Verwunderung und zu meiner Belehrung: Befreie dich von deiner Drehbuchautor-Vergangenheit. Hör auf dich zu verhalten wie ein Charakterentwurf für einen ausgedachten Plot. Das war tatsächlich mal eine Idee, die ich hatte in den Anfängen des Bloggens: dass ich mich so aufstellen sollte. Eigentlich auch gar nicht anders sein konnte als so, nachdem ich zuvor viele Jahre mich bewegt hatte in dem Muster von  Handlungsziel, Konflikt, Auflösung und das organisiert in drei Akten, angelegt auf 90 Minuten.

Allem misstrauen, was nach Vorsatz aussieht und Konzept. Peinlich die Willenserklärung am Ende von Sauna. Vorhin wollte ich sie streichen. Sie stehen gelassen als Dokument: Die Leser sollen sich wohlfühlen, ich will mich wohlfühlen beim Schreiben. Ja, dann mach doch und schau, was daraus wird. Aber schreibe nichts hin, was am nächsten Tag vielleicht schon wieder anders aussieht und gut, dass es so ist, dass der Blog diese Flüssigkeit hat und nicht so starr ist wie meine Vorsätze. Das hier auch schon wieder dabei, einer zu werden. Ich höre auf. 

Sonntag, 4. Dezember 2011

Matt

Keine Reaktion des Schöneberger Galeristen, das war der Sachverhalt. Die Formulierung: Nicht einmal zu einer Reaktion bereit war er. Was für eine Reaktion? Matte Reaktion. Nicht einmal zu einer matten Reaktion bereit war er. Das verlangte nach Präzisierung. Matt im Sinne einer Charakterisierung: nicht einmal zu einer seiner matten Reaktionen bereit war er. Doch das war nun ein nicht beabsichtigter Seitenhieb und vielleicht sogar ungerecht. Wieder ein guter Text, hatte er vor kurzem einmal geschrieben zu einem Posting von mir. Das hatte ich als obenhin empfunden und so matt, dass ich jetzt, als eine Reaktion von ihm ganz ausgeblieben war, mir gedacht habe, besser keine Reaktion als wieder so eine matte wie beim letzten Mal. Gewurmt hat es mich trotzdem, dass nichts kam. Wenn man eine Abneigung gegen jemanden hat, kann er machen, was er will, er wird es einem nicht recht machen, es sei denn, er würde ein ganz anderer werden, gegen den man keine Abneigung hat.

Die Abneigung ist gewachsen statt Sympathie. Er hat mir nichts getan, ich habe ihm nichts vorzuwerfen. Ich habe nur mehr, als ich wollte, von ihm mitgekriegt und das hat bewirkt, dass die Abneigung gewachsen ist, ohne dass ich es wollte. Es ist eine Abneigung im Sinne von: Was haben Hunde gegen Katzen? Antwort: Hunde hassen, es wie Katzen sich bewegen. – Alleine schon das missfällt mir, dass ich mich mit meiner Abneigung nun in der Rolle des Hundes finde. Der Hund kläfft die Katze an oder jagt ihr hinterher. Das würde ich nicht machen, hinterher jagen. Aber gekläfft habe ich mit meinem Seitenhieb. Der war nicht beabsichtigt und doch Ausdruck eines Bedürfnisses: zu kläffen wegen der Abneigung. Einen kläffenden Hund, das hat meine Abneigung aus mir gemacht. Dabei wollte ich immer eine Katze sein, die sich um das Gekläffe der Hunde nicht kümmert. Und das bin ich jetzt auch wieder. 

Freitag, 2. Dezember 2011

Verplant

Oguzhan war am vergangenen Wochenende mit seiner Freundin und einem anderen Paar in Friedrichshain in einer Bar, hat sich einen Whiskey bestellt und gesagt, der darf ein bisschen teurer sein. Es war dann auch der gewünschte bessere Whiskey. Und als es ans Zahlen ging, betrug die Rechnung für die vier Leute zusammen 270 Euro. 270! Die anderen hatten Cocktails, nichts Besonderes. Etwas mehr als 60 Euro kosteten die zusammen. Der Whiskey von  Oguzhan hatte also über 200 Euro (207) gekostet. Schottisch. 18 Jahre alt. Hey! Aber 207 Euro! - Oguzhan: Und dann musste ich auch noch so tun, als würde es mir nichts ausmachen.  – Vor den Freunden mit denen er da war. Und vor dem Barmann, der ihm den teuren Whiskey hingestellt hatte. Heimtückischer Spaßvogel, wenn Oguzhan den dicken Maxe markiert haben sollte beim Bestellen. Oder Abzocker, der wusste, dass der junge türkische Mann zu stolz sein würde, um sich vor seinen Freunden bei ihm zu beschweren. Oder Spieler, der einen Stresstest bei Oguzhan machen und sehen wollte, wie cool er ist. Wahrscheinlich alles zusammen und Oguzhan hatte so oder so verloren. Denn selbst, wenn er - wie ich in einem solchen Fall - sogar Spaß daran gehabt hätte, eine hässliche Figur zu machen und damit das Arschloch hinter der Bar einem Stresstest zu unterziehen, wäre er der Dumme gewesen, der versäumt hatte nach dem  Preis zu fragen, bevor er den Whiskey getrunken hat.  

Das hat er am Montag erzählt und heute und übers Wochenende macht er Diät. Er nimmt sich eine Mandarine aus einer großen weißen Plastiktüte. Willst du auch eine haben? – Obstdiät. 85 Kilo wiegt er! Bei seiner Größe und in seinem Alter (22)! Mehr bewegen will er sich auch. – Am 19. Dezember öffnet das Hallenbad in der Hauptstraße wieder. Sie lassen schon das Wasser ein. – Das Obstessen beschwingt ihn. Kann mich nicht erinnern, ihn mal so charmant erlebt zu haben beim Bedienen der Kunden. Nur das Posting, auf das ich ihn schon zweimal aufmerksam gemacht habe – Bilderbuchfamilie -, das hat er wieder nicht gelesen. Das letzte Mal hatte er meine Blogadresse verloren. Heute sagt er: Das habe ich völlig verplant. Neuer Wortgebrauch von verplanen. Ich verstehe es so: Wenn wir uns das nächste Mal sehen, werde ich nicht mehr nachfragen. So wie ich irgendwann zu ihm gesagt habe, vergiss das mit dem Auftragsporträt, das ich dir geschenkt habe. Worauf er erleichtert war und sich noch mal höflich bedankt hat für das Geschenk, obwohl er nichts damit anfangen konnte, so wie er nun nichts anfangen kann mit meiner Geschichte über die junge türkische Verkäuferin und ihre Frau. Ich erlebe meine Geschichten. Er erlebt seine und erzählt sie mir. Was will ich mehr?